Drei Retriever im Reichswald und Wiesenland bei Kranenburg
Am Freitag, dem 01. Oktober war es nun endlich soweit. Den ganzen Sommer haben wir hart trainiert und einigen „Rüdemännern“ sicherlich den letzten Nerv geraubt: Die Retrievergebrauchsprüfung beginnt. Die Retrievergebrauchsprüfung begann für uns, das bin ich, Erstlingshundeführerin Ulrike Sandfort und meine braune Labradorhündin Tara von Guam / Breitenberg genannt Tami, wie gesagt, schon am Freitagabend. Wir machten uns ca. 18.00 Uhr auf den Weg ins ca. 2 Stunden entfernte Kranenburg bei Kleve. Dort durften wir verschiedene Reviere, unter anderem auch den riesengroßen Staatsforst, nutzen. Vielen Dank dafür an Paul-Heinz und Barbara Böhmer.
In Kranenburg wurden wir Prüflinge ( Elisabeth Bölter, Tina Herzer und ich, ein Team mußte leider kurzfristig absagen) mit unseren Hunden, die Richter Traute Burose (DRC), Horst Henrichsen-Verkennis (JGHV) und Arnd Hackmann ( JGHV) , der Richteranwärter Herr Jürgen Krautwald und die Sonderleitung Georg Isphording mit Frau in einem Hotel untergebracht. Ein Teil der Prüfungstruppe konnte sich so schon am Vorabend etwas kennen lernen. Geschlafen haben wir Prüflinge in der Nacht trotzdem sehr schlecht.
Samstagmorgen wurde es dann ernst: es sollte um 7.00 Uhr gefrühstückt werden. Oh, Gott war mir schlecht !
So gegen 9.00 Uhr waren wir dann vollzählig, ( inclusive Dieter mein persönlicher Begleiter, Autoschlüsselaufpasser, Frauenberuhiger, Hundebringer…. Danke !!!) Mein Mann mußte leider Zuhause die Kinder hüten.
Gestartet wurde ganz traditionell mit Jagdhornbläser „ Aufbruch zur Jagd“ und Lagerfeuer. Die kurze musikalische Entspannung wich uns Prüfungsteilnehmerinnen aus dem Gesicht, als wir das „Wyler Meer“ erblickten. Gutgemeinte Tipps: „Euer Hund muss sich links halten, weil es rechts nach Holland geht“ , halfen total! Aber wie heißt es so schön : Vertraut eurem Hund und somit haben unsere Hunde die erste Aufgabe sehr gut gemeistert.
Nach der Wasserarbeit gab es eine kurze Stärkung: Kaffee, Kakao mit Sahne, Kuchen, kalte Getränke , Süßkram…….. einfach nur genial was unser Georg mal wieder aus seinem Auto mit Versorgungsanhänger gezaubert hat. Aber es wurde noch durch das spätere Mittagessen getoppt: Bierzeltgarnitur mit roter Tischdecke und Sitzauflagen, Kerzen und Suppe aus einer edlen Suppenschüssel.
Folgende Aufgaben wurden uns nun im Wiesenland gestellt. Schußfestigkeitsüberprüfung, Federwildschleppe und Einweisen auf zwei Stücke. Es gab keine nennenswerten Schwierigkeiten. Lediglich die Aufregung und Anspannung der drei Prüfungsteilnehmerinnen ließ immer noch nicht nach. Die sehr einfallsreiche Richtergruppe unternahm einiges, um uns zu entspannen. Sie hatten jedoch erst am Ende des 1. Prüfungstages Erfolg. Dazu später !
Als nächstes fuhren wir in den Reichswald von Kleve und unsere Hunde arbeiteten die Haarwildschleppe und buschierten. Es folgten die Kleinen Waldfächer wie: Folgen frei bei Fuß, Ablegen, Leinenführigkeit und Verhalten auf dem Stand. Damit war für uns und unsere Hunde der erste Prüfungstag erfolgreich beendet. Unsere Richter haben für uns jetzt noch die Schwarzwildfährten gespritzt.
Beim gemeinsamen Abendessen wurden dann die Schweißfährten ausgelost, über den Schwierigkeitsgrad dieser gewitzelt, gut gegessen und getrunken.
Der nächste Morgen begann wieder traditionell mit Jagdhorn und mein persönlicher Begleiter Dieter ist auch wieder aus Duisburg angereist. DANKE! Anschließend fuhren wir in den Wald: die Schwarzwildfährte und das „Wanderschwein“ warteten auf uns.
Letztendlich wurde dreimal das Stück (Frischling) verblasen und wir und unsere Hunde bekamen einen Bruch überreicht. Eine große Erleichterung machte sich bei uns Teilnehmerinnen breit. Jede von uns ist am Stück angekommen ohne Abruf----Wahnsinn !!
Last but not least brauchten wir nur noch die Verlorensuche an drei Stücken im Wald schaffen, dann haben wir RGP- Hunde. Unsere Hunde schafften es.
Vielen Dank an Euch Mädels. Wir waren ein tolles Team und haben alles geteilt ( Tempos, Wild, Kopfschmerztabletten ect.) Wir wollten alle nur gemeinsam durchkommen und keine von uns war „Punktegeil“ . Es wurden gegenseitig die Daumen gedrückt, wir haben uns in den Armen gelegen und wir haben uns am Ende des ersten Prüfungstages von den Richtern „ mit Obstler ruhig stellen lassen.“ Die zweite Nacht in dem Hotel war definitiv besser. Einige behaupteten jedoch es hätte sich so angefühlt, als ob unzählige LKW über das Kopfkissen gefahren wären.
Fazit : Ein Prüfungswochenende ist anstrengend macht aber im Nachhinein wahnsinnig viel Spass. Sehr aufbauend war das Lob, dass unsere Hunde sehr gut auf die Prüfung vorbereitet wurden und sie durchweg sehr gute Leistungen gezeigt haben.
Vielen Dank an unser traumhaftes Richterteam. Ihr war sehr bemüht, das Beste aus unseren Hunden herauszuholen, habt geduldig unsere vielen Fragen beantwortet, hattet für jeden ein nettes Wort, für die Hunde Streicheleinheiten und gelacht haben wir auch alle gemeinsam. Man merkte euch an, daß Ihr eurer Richteramt mit ganzem Herzen ausübt und mit Freude bei der Sache seit.
DANKE
Ein herzliches Dankeschön an Sabine, die freundlicherweise Fotos gemacht hat.